Das malaio-indonesische Pantun
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Das Pantun ist in seiner häufigsten Ausprägung ein vierzeiliges Sinngedicht. Es findet sich im malaio-indonesischen Kulturraum sowohl in klassischen Romanen, schamanischen Liedern, magischen Formeln als auch in der modernen Kinder- und Jugendsprache sowie in neuesten Liedern (z. B. im dangdut), aber auch in feierlichen Reden und seit einigen Jahren auch im Internet. Trotz zahlreicher literaturwissenschaftlicher Untersuchungen über das Pantun wird bis zum heutigen Tage lebhaft darüber diskutiert, welche Merkmale ein Pantun erfüllen muß - was ein Pantun in seiner reinsten Form ausmacht. Wichtigster Konfliktpunkt ist, in welcher Beziehung die ersten beiden Zeilen - der Versauftakt - zu den letzten beiden Zeilen - der Moral - stehen. Mohamad Agar Kalipke hat insbesondere an solchen Pantuns, von denen bisher behauptet worden ist, dass keine inhaltliche Beziehung besteht, nachgewiesen, dass diese doch vorhanden ist. Mohamad Agar Kalipke wurde 1961 im sumatranischen Urwald als fünftes Kind eines Häuptlings der Sakai geboren. Nach dem Besuch einer sechsjährigen Dorfschule konnte er aufgrund der Unterstützung durch das Sozialministerium zunächst die Mittelschule und anschließend die dreijährige Oberschule in der Provinzhauptstadt Pekanbaru besuchen. Nach der dort bestandenen Abiturprüfung erarbeitete er gemeinsam mit seinem späteren Adoptivvater Hans Kalipke das „Wörterbuch Sakai-Indonesisch-Deutsch“Wörterbuch Sakai-Indonesisch-Deutsch" in Hamburg und erlangte nebenbei die deutsche Hochschulreife. Anschließend studierte er Sprachen und Kulturen Austronesiens, Islamwissenschaft und Sprachlehrforschung an der Universität Hamburg.