Tussy Marx
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»Tussy, that`s me« Karl Marx In ihrer elegant und atmosphärisch dicht geschriebenen Biographie schildert Eva Weissweiler das Drama der jüngsten Marx-Tochter, einer begabten und unglücklichen Frau, deren Leben von ihrem Engagement für Sozialismus und Frauenbewegung geprägt war - und vor allem von ihrem übermächtigen Vater. Jenny Julia Eleanor Marx, genannt »Tussy«, 1855 geboren, war die jüngste Tochter von Karl Marx und seiner Ehefrau Jenny von Westphalen und beider Liebling, ein vielseitig begabtes Mädchen, »bildhübsch, naiv und launigen Humors«. Aufgewachsen in London, wo die Familie in extrem ärmlichen Verhältnissen lebte, wurde Tussy von ihrem Vater früh in politische Diskussionen einbezogen. Später wuchs sie, obwohl sie Schauspielerin werden wollte - was Marx ihr strikt untersagte -, in die Rolle seiner Sekretärin hinein. Offiziell teilte sie seinen Standpunkt, dass die »Frauenfrage« ein so genannter Nebenwiderspruch sei, wurde durch ihre eigenen Erfahrungen aber beinahe zwangsläufig zur Feministin. Erst nach seinem Tod ging Tussy eine feste Bindung mit einem Mann ein, dem Freidenker und Naturwissenschaftler Edward Aveling. Tussy profilierte sich als Journalistin und Übersetzerin, u. a. von Ibsens Nora und Flauberts Madame Bovary. Ihre Beziehung zu Aveling, der trank, spielte und sie betrog, stand unter keinem guten Stern.1898 - sie war 43 Jahre alt - erfuhr sie, dass Aveling unter falschem Namen eine junge Schauspielerin geheiratet hatte. Sie beschloss, sich noch am selben Tag umzubringen. Eva Weissweiler hat Hunderte von Dokumenten erstmals ausgewertet, darunter Tussy Marx` Korrespondenz mit Kautsky, Bernstein, Singer, Adler u. a. Deutlich wird, wie sehr Tussy als »Alleinerbin« die Edition der Marx`schen Schriften beeinflusst und das »Marx-Bild« geprägt hat. Zugleich erfahren wir eine Fülle unbekannter Details aus dem Leben und Wirken von Karl Marx und anderer Protagonisten der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts.