Vom Imperialismus zur Weltunordnung (Empire)
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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts befinden wir uns in einer Welt, in der der Systemgegensatz auf relativ unspektakuläre Weise aufgelöst wurde, in der die hochentwickelten kapitalistischen Metropolen bei aller Rivalität in ein Sicherheits- und Bündnissystem unter der Hegemonie der Vereinigten Staaten von Amerika eingebunden sind und in der bewaffnete Konflikte nicht mehr vorwiegend von Nationalstaaten ausgetragen werden. Die Konfliktparteien der Gegenwart weisen zu denen der Kriege des beginnenden 20. Jahrhunderts keine vergleichbare Struktur, keinen vergleichbaren Status und keine vergleichbaren Ziele auf außer der Bereitschaft, Gewalt einzusetzen. Wenn in der sozialistischen Linken zur Erklärung der modernen Konflikte auf ökonomische und politische Konstellationen des 'imperialen Zeitalters' (1875-1914) zurückgegriffen wird, dann markiert dies die verbreitete Begriffslosigkeit gegenüber dem gegenwärtigen Kapitalismus, seinen Macht- und Hegemonialstrukturen und neueren Entwicklungstendenzen.