Donauweibchen, Dracula und Pocahontas
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In drei Beiträgen wird H. C. Artmanns spielerischer Umgang mit Mythen beleuchtet: Sonja Kaar spannt das Stück die „liebe fee pocahontas oder kasper als schildwache“ (1961) in eine lange Tradition trivialmythischer Figuren. Unterhaltsam wie aufschlussreich sind ihre Ausführungen, in denen sie einen Zusammenhang zur Entstehungszeit und zu Artmanns Gesamtwerk herstellt. Alexandra Millner findet in der Analyse der Kurzprosa „Drakula drakula. Ein transsylvanisches abenteuer“ einen Zugang zum Artmannschen Universum, der den intertextuellen Bezügen auf der Spur ist und das poetische Verfahren des Autors erhellt. Christian Millecker lässt sämtliche Undinenfiguren der deutschsprachigen literarischen Tradition auffahren, um das gemeinsam mit Gerhard Rühm verfasste „wiener fernsehdramolett“ „das donauweibchen“ in seiner spezifisch Wienerischen Ausformung und seiner Bedeutsamkeit im Kontext der Wiener Gruppe und darüber hinaus darzustellen. H. C. Artmann verwendet Versatzstücke populärer Mythen und verschmilzt sie zu neuen Geschichten, die von subversivem Humor, Wiener Lokalkolorit und Artmannscher Sprach- und Stimmungsmagie gekennzeichnet sind. Ein kurzweilig Buch für alle, die mehr über H. C. Artmann und die Herkunft seiner Figuren erfahren wollen und Interesse an der Geschichte ausgewählter Mythen haben.