Texte, die alles sagen
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Welchen Platz nimmt die Stimme und ihr Klang innerhalb der geschriebenen Erzählsprache ein? Beim Lesen hört man den stillen Sprachklang im Kopf, meist ohne darauf zu achten. Aber wann wird die Stimme im Text zum Thema und was geschieht an solchen Stellen? Es geht um die Grenze zwischen Klang und Bedeutung, zwischen Körper und Sprache, aber auch um die Konkurrenz von Sprechen und Schreiben. Oft will die geschriebene Literatur die scheinbare Ursprünglichkeit der Stimme zurückgewinnen, stößt dabei aber nur immer wieder auf den Beginn ihrer eigenen, literarischen Artikulation und das Ende der subjektiven Stimmgewalt: auf den Tod. So reflektiert die Literatur den Verlust ihrer Mündlichkeit, indem sie die religiöse Rede in den Mittelpunkt stellt. In diesen entscheidenden Passagen verweist sie auf sich selbst und ebnet damit der Moderne den Weg. Das Buch unternimmt eine genaue Untersuchung einzelner Textstellen bei Rousseau, Karl Philipp Moritz, Nathaniel Hawthorne und E. T. A. Hoffmann und verschafft einen Überblick über aktuelle, zum Teil im deutschen Sprachraum bislang kaum rezipierte Theorien der Stimme (u. a. Maurice Blanchot, Michel Poizat, Giorgio Agamben).