Geschwisterbeziehungen in Familien, Gruppen und in der Familientherapie
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Unser heutiges Verständnis menschlicher Persönlichkeit und Identität ist ein intersubjektives. Auf der Basis neuer Beziehungs- und Familientheorien wird es möglich, Geschwisterbeziehungen in ihrer Komplexität zu begreifen und neu einzuschätzen. Die Psychodynamik der Geschwisterbeziehungen umfasst zugleich die individuelle Entwicklung des einzelnen Kindes, die Gesamtfamilie als interpersonale Einheit, das vertikale Zusammenspiel zwischen Eltern und Kindern und das horizontale Zusammenspiel der Geschwister untereinander. Geschwister machen interpersonal-horizontale Erfahrungen von Kooperation und Gegenseitigkeit. Geschwistersein, das heißt von klein auf, aktiv soziales Verhalten zu üben und so die Fähigkeit zur Solidarität zu erwerben, zur Anerkennung von Gleichwertigkeit und Unterschiedlichkeit. Interfamiliäre Beziehungsstörungen betreffen nicht nur ein einzelnes Kind und seine Beziehung zu den Eltern, sondern zugleich die Geschwisterbeziehung. In der Paar- und Familientherapie und in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen stellt die Geschwisterperspektive eine Herausforderung dar, sich um eine therapeutische Haltung der Gleichwertigkeit zwischen Patienten und Therapeuten und um eine »horizontale Übertragungshaltung« zu bemühen. Damit werden in der therapeutischen Arbeit geschwisterliche Ressourcen erschließbar. Auch Gruppen können mit dem geschwisterlichen Potenzial arbeiten. In der Bearbeitung von Reinszenierungen biografischer Geschwisterbeziehungen entwickeln sich neue geschwisterliche Beziehungserfahrungen. Als eigenes Setting wird die Geschwistertherapie vorgestellt, in der erwachsene Geschwister in einem gemeinsamen Prozess eine emanzipatorische Veränderung ihrer Beziehung erarbeiten. Zahlreiche Fallbeispiele bereichern diese spannende, bislang vernachlässigte Thematik.
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Geschwisterbeziehungen in Familien, Gruppen und in der Familientherapie, Hans Sohni
- Jazyk
- Rok vydání
- 2004
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Platební metody
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- Titul
- Geschwisterbeziehungen in Familien, Gruppen und in der Familientherapie
- Jazyk
- německy
- Autoři
- Hans Sohni
- Vydavatel
- Vandenhoeck und Ruprecht
- Rok vydání
- 2004
- Vazba
- měkká
- ISBN10
- 3525462239
- ISBN13
- 9783525462232
- Kategorie
- Zdraví / Medicína / Lékařství
- Anotace
- Unser heutiges Verständnis menschlicher Persönlichkeit und Identität ist ein intersubjektives. Auf der Basis neuer Beziehungs- und Familientheorien wird es möglich, Geschwisterbeziehungen in ihrer Komplexität zu begreifen und neu einzuschätzen. Die Psychodynamik der Geschwisterbeziehungen umfasst zugleich die individuelle Entwicklung des einzelnen Kindes, die Gesamtfamilie als interpersonale Einheit, das vertikale Zusammenspiel zwischen Eltern und Kindern und das horizontale Zusammenspiel der Geschwister untereinander. Geschwister machen interpersonal-horizontale Erfahrungen von Kooperation und Gegenseitigkeit. Geschwistersein, das heißt von klein auf, aktiv soziales Verhalten zu üben und so die Fähigkeit zur Solidarität zu erwerben, zur Anerkennung von Gleichwertigkeit und Unterschiedlichkeit. Interfamiliäre Beziehungsstörungen betreffen nicht nur ein einzelnes Kind und seine Beziehung zu den Eltern, sondern zugleich die Geschwisterbeziehung. In der Paar- und Familientherapie und in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen stellt die Geschwisterperspektive eine Herausforderung dar, sich um eine therapeutische Haltung der Gleichwertigkeit zwischen Patienten und Therapeuten und um eine »horizontale Übertragungshaltung« zu bemühen. Damit werden in der therapeutischen Arbeit geschwisterliche Ressourcen erschließbar. Auch Gruppen können mit dem geschwisterlichen Potenzial arbeiten. In der Bearbeitung von Reinszenierungen biografischer Geschwisterbeziehungen entwickeln sich neue geschwisterliche Beziehungserfahrungen. Als eigenes Setting wird die Geschwistertherapie vorgestellt, in der erwachsene Geschwister in einem gemeinsamen Prozess eine emanzipatorische Veränderung ihrer Beziehung erarbeiten. Zahlreiche Fallbeispiele bereichern diese spannende, bislang vernachlässigte Thematik.