Der Einfluss von Störungen auf Waldbodenvegetation
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Art und Häufigkeit von Störungen sind entscheidende Faktoren, die die Artenausstattung eines Lebensraumes und die Abundanz dieser Arten bestimmen. Diese Arbeit untersucht den Einfluss kleinräumiger Störungen der Vegetation, der Streuschicht und des Oberbodens auf die Bodenvegetation mitteleuropäischer Buchenwälder. Der Arbeit steht eine ausführliche Literaturstudie über Störungen und ihre Bedeutung für die Waldbodenvegetation Mitteleuropas voran, in der die Ideengeschichte der Ökologie zu diesem Thema, die Wirkung der veränderten Standortfaktoren, die Differenzierung der Störungsreaktion nach Lebensstadien der Pflanzen und die Unterschiede in der Wirkung verschiedener Störungsregimes bzw. -ursachen speziell thematisiert werden. In der experimentellen Freilandarbeit wurden Störungen unterschiedlicher Art, Größe und Häufigkeit durchgeführt und die Reaktion der Diasporenbank, der Keimlinge und der adulten Pflanzen untersucht. Auf Artebene können sehr unterschiedliche Einnischungen bezüglich Störungstoleranz und Neubesiedlung von gestörten Stellen unter den Waldarten festgestellt werden. Auf dieser Grundlage werden die Arten in funktionelle Gruppen eingeteilt. Wegen der unterschiedlichen und zum Teil gegenläufigen Reaktion der Arten sind die Unterschiede zwischen den Störungsvarianten auf Ebene der Gesamtvegetation, gemessen in Parametern wie Zeigerwerte nach ELLENBERG, CSR-Strategie-Werte, DCA-Ordination oder Diversitätsindizes, oft nur gering ausgeprägt. Als praktische Empfehlungen aus der Arbeit ergeben sich: Die Einteilung der Waldbodenarten in funktionelle Gruppen ermöglicht eine Beurteilung, welche Pflanzenarten durch bestimmte Störungsregimes zurückgehen oder profitieren können. Die hohe räumliche und zeitliche Variabilität in der Waldbodenvegetation muss besonders bei der Planung von Monitoring-Programmen stärker Berücksichtigung finden. Das durch Forstwirtschaft verursachte raum-zeitliche Störungsmuster bedarf dringend einer Untersuchung