Richard Wagner in Würzburg
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Richard Wagner war zweifellos der größte Theaterreformer seines Jahrhunderts. Gereift sind seine Reformbestrebungen in den langen Jahren seiner Tätigkeit an kleinen, immer unbedeutenden Theatern, ihren sichtbaren Ausdruck gefunden haben sie im Festspielhaus von Bayreuth. Vorbild war für ihn das „Deutsche Nationaltheater“ im Sinne von Lessing, Schiller und Goethe. Die Kluft zwischen dieser großen Idee und der kläglichen Wirklichkeit, die er erlebte, haben seinen Reformwillen geprägt. Wagner begann seine Theaterkarriere im Alter von 19 Jahren als Chordirektor in Würzburg. In diesem Theater erklang seine erste Bühnenkomposition, hier hat er seine erste Oper „Die Feen“ fertiggestellt, in Konzerten wurden seine frühen Werke aufgeführt. Die politischen und kulturellen Umbrüche einer Stadt, die in den ersten dreißig Jahren des 19. Jahrhunderts die Aufhebung des Fürstbistums, die Säkularisation, die Napoleonischen Kriege und die restriktive Haltung König Ludwigs I. im Vormärz verkraften musste, spiegelten sich auch im wechselnden Glück des Theaterlebens. Anhand bisher unausgewerteter Dokumente wird die Theatergeschichte Würzburgs erstmals in ihrer Bedeutung für Wagners „theatralische Sendung“ anschaulich dargestellt. In Wagners persönlicher Erinnerung verklärte sich Würzburg noch in späten Jahren zu einer Idylle des Biedermeier: erste Liebschaften, fränkischer Wein, Ausflüge, Tanzereien, Freundschaften.