Die Straußenvögel
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Die Straußenvögel, zwischen denen eine direkte Verwandtschaft nicht besteht, haben unabhängig voneinander in den verschiedensten tiergeographischen Gebieten das Flugvermögen eingebüßt. Im Laufe der Entwicklungsgeschichte verkümmerten die Vordergliedmaßen, auch die innere Struktur ihrer Knochen veränderte sich, und das Gefieder wurde weich und nachgiebig, die Federn haarartig zerschlissen, da sie zum Fliegen nicht mehr benötigt wurden. Diese Laufvögel sind größtenteils südlich des Äquators beheimatet. Wir finden unter ihnen riesige Steppentiere, wie den in Rudeln lebenden Afrikanischen Strauß, den größten Vogel der Erde, den amerikanischen Nandu und den australischen Emu, einsiedlerisch und versteckt lebende Waldtiere mit leuchtenden Farben, wie den Kasuar in Australien und Melanesien, und unscheinbar gefärbte, nächtlich lebende Vögel, wie den Kiwi auf Neuseeland. Die Soziologie dieser interessanten Tiere ist noch wenig erforscht, und bei dem dauernden Rückgang der Arten und dem zum Teil für Menschen unwegsamen und unübersichtlichen Lebensraum sind verhaltensbiologische Studien sehr erschwert. Wie alle fluglosen Vögel waren auch die Straußenvögel von jeher der Verfolgung durch den Menschen ausgesetzt, besonders der Afrikanische Strauß mußte in vielen Gebieten der Ausbreitung des Menschen weichen. Manche Arten sind vom Menschen ausgerottet worden, andere, wie z. B. der Kiwi, wurden endlich unter Schutz gestellt, um die letzten Bestände zu retten. Auch die Haltung der Straußenvögel in zoologischen Gärten behandelt der Verfasser nach jahrelangen Erfahrungen eingehend.