Im Schatten (über)leben
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Die ersten drei Beiträge dieses Buches thematisieren einen besonderen Aspekt lateinamerikanischer Religiosität, die Beziehung der Menschen zum Heiligen. In Sonderheit werden die Heiligenverehrung und die Marienfrömmigkeit behandelt. Dabei kommt es auf historische Zusammenhänge, phänomenologische Beobachtungen und hermeneutische Einsichten an. Wahre Religion kämpft gegen jede Form von Entfremdung und hat den Menschen als imago Dei im Blick. Von der befreienden Frömmigkeit, die im Schatten gelebt wird, lernen zu dürfen, ist ein Geschenk der armen Anderen, das nur Ignoranten ausschlagen. Die Beiträge im zweiten Teil sind exegetischer Natur. In ihnen geht es um die christliche Minderheit, die im 1. Jahrhundert am Rande des römischen Imperiums auch um ihr Überleben kämpfte. Ihr Zeugnis richtet sich gegen Weltuntergangsstimmung im eigenen Kreis und orientiert sich immer wieder am Reich Gottes-Projekt des Jesus von Nazaret. Von dort her fällt Licht in das Dunkel der Zeiten. Intensiv beschäftigt sich der Autor mit dem Begriff der Solidarität. Wie sieht Solidarität mit einer überflüssig gemachten Bevölkerung aus? Kann auf der Grundlage eines Systems, das sich für alternativlos hält und alle Alternativen zurückweist, überhaupt noch echte Solidarität praktiziert werden? Die christliche Überlieferung bietet Jesu Verlockungsmodell vom Reich Gottes auf, um als Grund und Ziel inspirierend auf Leben und Handeln einzuwirken. Ausgehend von diesem Paradigma werden gesellschaftliche und kirchliche Realitäten in Frage gestellt. Ihre Macht gehört zum ”Vorletzten” (D. Bonhoeffer).