Ein Vorschlag zur Auflösung des Trilemmas der psychophysischen Kausalität im Formalismus der Ereignisalgebra
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Als Trilemma der psychophysischen Kausalität bezeichnet man die folgenden drei Thesen, die zusammen genommen inkonsistent erscheinen: 1. Psychische Ereignisse sind verschieden von physischen Ereignissen. 2. Physische Ereignisse haben physische Ursachen. 3. Psychische Ereignisse haben physische Wirkungen. Wie aber können psychische Ereignisse physische Wirkungen haben, wenn sie nicht zugleich physische Ereignisse sind, aber physische Ereignisse physische Ursachen haben müssen? Es gibt eine Fülle wissenschaftlicher Literatur zu diesem Thema, aber keine durchgehend formalisierte Behandlung der Fragestellung. In dieser Arbeit wird der Rahmen der Ereignisalgebra zur formalisierten Behandlung des Themas ausgewählt. Dieser Formalismus ist in natur-wissenschaftlichen sowie wahrnehmungs- und kognitionspsychologischen Kontexten weit verbreitet. Es werden einige wichtige Themen der aktuellen philosophischen Diskussion in der Philosophie des Geistes behandelt, wie Identität, Reduktionismus, Supervenienz und Emergenz. In der formalen Behandlung zeigt sich: Supervenienz- und Emergenzthesen werden nicht ihrem Anspruch als nicht-reduktive physikalistische Theorien gerecht. Auch die Frage der kausalen Wirksamkeit psychischer Ereignisse lässt sich entsprechend formalisieren. Eine Auflösung des oben genannten Trilemmas erfolgt im Sinne eines dualistischen Reduktionismus; es zeigt sich also, dass die Frage der Reduktion einerseits und die des Monismus/Dualismus andererseits entkoppelt werden können. Ein überraschendes Ergebnis, wenn man es im Rahmen der Mainstream- Diskussion betrachtet. Gisela Matt, geb. Bruno 1962-1968 Studium der Physik und Mathematik in Münster/Westfalen, abgeschlossen mit dem ersten Philologischen Staatsexamen 1968. 1966- 1972 Studium der Biologie mit Schwerpunkt Botanik und Genetik in Münster/W. und an der LMU München. 1995-2004 Studium der Philosophie sowie Logik und Wissenschaftstheorie an der LMU München, das mit der vorliegenden Arbeit als Dissertation abgeschlossen wurde.