Zur Sprache der Freimaurerei
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Obwohl der Einfluß der Freimaurer auf die deutsche und europäische Kultur immer wieder postuliert wird, gibt es zu der von der Freimaurerei in Deutschland verwendeten Sprache so gut wie keine Untersuchungen. Die vorliegende Studie analysiert die Sondersprache der Freimaurerei auf einer breiten empirischen und bisher noch nicht behandelten Grundlage unter textlinguistischen und lexikalisch-semantischen Aspekten. Als Corpus dienen hierbei die Textsorten Freimaurer-Ritual und Freimaurer-Katechismus. Den beiden sprachwissenschaftlichen Hauptteilen werden ein ausführlicher geschichtlicher Überblick über die Freimaurerei in England, Frankreich und Deutschland sowie eine umfassende Materialdiskussion vorangestellt. Die folgende linguistische Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. Zuerst werden freimaurerische Rituale und Katechismen aus drei Jahrhunderten einer genauen formalen und inhaltlichen Analyse unterworfen, so daß eine sprachtheoretische Textsortendefinition ermöglicht wird. Im Anschluß werden zehn zentrale Wortschatzbereiche behandelt: Bibel / Buch des Heiligen Gesetzes, Freimaurer / Maurer, Freimaurerei / Maurerei, Licht, Loge, Säule / Pfeiler, Stein, Tempel, Winkel / Winkelmaß und Zirkel. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf den freimaurerischen Gebrauch von Allegorien, Metaphern, Metaphernkomplexen, Vergleichen, Symbolen, normativen Deskriptionen und Präskriptionen gerichtet, welche für die spezifisch maurerischen Bedeutungskonstitutionen verantwortlich zeichnen.