"Das Sichtbare haftet am Unsichtbaren"
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Mystische Erfahrung stößt an die Grenzen der eindeutigen sprachlichen Mitteilbarkeit. Das mystische Erlebnis der Aufhebung von Gegensätzen und Vereinzelung, der Einbettung in umgreifende Bezüge läßt sich in einer Sprache, deren Grammatik auf der Trennung von Subjekt und Objekt besteht, nur schwer zum Ausdruck bringen. So sind die Texte der Mystiker von Paradoxa und Rätseln, gewagten Analogien und Neologismen durchzogen, die ihre Äußerungen in die Nähe zur Dichtung bringen. Wie die großen Mystiker immer auch Dichter und Denker waren, so offenbart sich in den Werken einiger bedeutender Künstler eine mystische Grundhaltung. Gisela Dischner verfolgt in ihrem Buch den Gedanken, daß insbesondere in der Moderne Mystik und Ästhetik eine enge Verbindung eingehen und die mystische Sehnsucht und Erfahrung in künstlerischem Schaffen ihren Ausdruck findet. Unter diesem Blickwinkel nähert sie sich so verschiedenen Künstlern wie Rilke, Kandinsky und Stockhausen, Philosophen wie Nietzsche und Wittgenstein, widmet sich aber auch Mystikern und Mystikerinnen wie Raimundus Llullus und Hildegard von Bingen.