Für Volk und deutschen Osten
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Hermann Aubin gehörte zu den einflussreichsten Vertretern der deutschen Geschichtswissenschaft der 1920er bis 1960er Jahre und war zugleich einer der führenden Protagonisten der deutschen Ostforschung. Die Studie untersucht auf breiter Quellengrundlage den Lebensweg und die Mentalität, das wissenschaftsorganisatorische und geschichtspolitische Engagement sowie das geschichtswissenschaftliche Werk des Ostforschers Aubin. Sie eröffnet damit einen differenzierten und spannenden Einblick in ein individuelles Gelehrtenleben, das sich vom spätwilhelminischen Kaiserreich bis in die frühe Bundesrepublik über drei epochale Umbrüche hinweg in hohem Maße treu geblieben ist. Sie bietet darüber hinaus auch eine erste, die Zäsuren des 20. Jahrhunderts übergreifende Geschichte der historischen deutschen Ostforschung. Dabei lässt sie exemplarisch schließlich auch jene mentalen und kulturellen Dispositionen und Grundstrukturen erkennen, die vom ausgehenden 19. bis ins zweite Drittel des 20. Jahrhunderts hinein die Wahrnehmung des eigenen Volkes und der europäischen Nachbarn durch die deutsche Gesellschaft geprägt haben. Sie trugen entscheidend dazu bei, dass die Deutschen dem östlichen Europa während der ersten beiden Drittel des 20. Jahrhunderts überwiegend mit Geringschätzung und Verachtung, Hass und brutaler Gewalt, mit anhaltender Herablassung und Unversöhnlichkeit begegnet sind.