Zentren, Peripherien und kollektive Identitäten in Österreich-Ungarn
Autoři
Více o knize
Der Sammelband thematisiert interdisziplinär das Verhältnis von Zentren und Peripherien in der späten k. u. k. Monarchie im Spannungsfeld von Kultur und politischer Hegemonie. Auf diese Weise sollen Logiken von realer und symbolischer De- und Reterritorialisierung sichtbar werden: Infra-strukturen der Herrschaft ebenso wie narrative Konstruktionen von (ethnischer, sozialer, u. a.) Identität und Differenz innerhalb der habsburgischen Kultur/en. Das Zentrum (die Metropole) ist jener Ort, an dem sich auch die symbolische Produktion der jeweiligen Kultur großteils vollzieht (Verlage, Medien, Museen etc.), während die Peripherie vor allem als Gegenstand bzw. Setzung dieser Produktion fun-giert. Politische, ökonomische, soziale und kulturelle Marginalisierung gehen so nicht sel-ten Hand in Hand, ohne zwangsläufig deckungsgleich zu sein. Zur Besonderheit und Brisanz des Gesamtgefüges der späten k.(u.)k. Monarchie gehört, dass hier das Verhältnis von Zentrum und Peripherie, in das von vornherein Narrative wie „Stadt vs. Land“, „Wildnis vs. Zivilisation“ etc. mit eingeschrieben sind, häufig von sprachlicher, ethnischer oder religiöser Differenz begleitet ist und z. T. mit quasi-kolonialer Herrschaft einhergeht.