Abendmahl in Teufels Küche
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Konsum statt Religion? Einkaufszentren statt Gotteshäuser? Warenparadiese statt Himmel? Einkaufszentren und Großkaufhäuser: Tempel und Kathedralen des Konsums? Marketingspezialisten sind dieser Meinung. Konsumkritiker sprechen dagegen von Warenhöllen und trügerischen Einkaufsparadiesen. Paradies, Hölle, Tempel: Woher diese Selbstverständlichkeit, das Marktgeschehen mit religiösen Begriffen zu umschreiben? Historisch betrachtet waren die Sphäre des Kultes und des Tausches immer eng verknüpft. Messen und Märkte florierten neben Kirchen und Wallfahrtsorten; Reliquien wurden nicht nur wie Waren gehandelt, sondern auch hinter Glasfenstern zur Schau gestellt. Inzwischen haben die westlichen Konsumgesellschaften den religiösen Rahmen weitgehend abgeworfen. Nicht mehr die christliche Mahlgemeinschaft, sondern die Warenzirkulation allein soll die Menschen verbinden. Hat die Logik des Marktes, so die Frage von Gabriele Sorgos Studie, die Ordnung des heiligen Kosmos ersetzt oder führt sie uns in ein konsumistisches Chaos, eben in Teufels Küche?