Politik in der Familie
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Generationenbeziehungen zwischen Erwachsenen sind wissenschaftlich wenig erschlossen. Dabei zeigen allein die beträchtlichen Finanzströme und die vielfältigen Hilfeleistungen in der Familie des mittleren und höheren Alters ihre auch gesellschaftliche Bedeutung. Nachdem das Forschungsfeld „entdeckt“ und quantitativ „abgesteckt“ worden ist, gilt es nun, verstärkt nach Erklärungen und Wirkungszusammenhängen zu suchen. Mit Macht in der Familie behandelt das Buch eine bislang weitgehend vernachlässigte Dimension, die viel zum Verständnis von Solidarität und Konflikt zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern beiträgt. In der Tradition einer verstehenden Soziologie wird vor dem Hintergrund familien- und generationensoziologischer Ansätze mit Hilfe verschiedener Datenquellen ein heuristisches Modell entwickelt. Das Modell dient als Kompass: Es hilft, die Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit der Zuschreibungen der Akteure und der Strukturen der Familienwelt zu beschreiben, wenn es um die Fähigkeit geht, seine Position in strittigen und unstrittigen Fragen umzusetzen. Die Bewertung der Ergebnisse wird geleitet von der Vorstellung einer solidarischen Gestaltung von Familie, die Konflikte in Kauf nimmt, dabei aber Reibungsverluste zu verhindern sucht.