Evolutionäres Weltbild und dialogisches Prinzip
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Diese Schrift führt quer durch die Naturgeschichte zum Menschen. Wir lernen dabei eine Evolution kennen, bei der immer wieder neuartige Eigenschaften auftauchen und so den Reichtum der Natur hervorbringen. Eine Seinsschicht baut sich auf der anderen auf: aus dem heißen Quanten-Universum geht die Welt der Atome hervor, das Reich der Chemie. Im engeren Horizont des Sonnensystems entwickelt sich unsere Erde, von Umwälzungen geplagt, zu ihrer heutigen, differenzierten Gestalt. Hier entsteht im Wasser aus geeigneten, schon großen Molekülen durch die Abgrenzung erster Zellen das Leben. Die Trennung in Körper und Erbgut bereichert die weitere Evolution um das Selektionsprinzip. Aus dem Reich der Lebewesen entwickeln sich die Tiere mit ihrem interessanten Verhalten. Woher bekommen sie ihren inneren Vorstellungsraum? Das bleibt rätselhaft. Aus geselligen Wirbeltieren mit der Fähigkeit zum sozialen Lernen gehen schließlich die Menschen hervor. Mit ihrem großen Gehirn, in dem sich die Nervenfasern zu umfangreichen Netzwerken auf- und auch ständig umbauen, machen sie regen Gebrauch von jenem inneren Vorstellungsraum, und in ihm bahnt sich eine Begabung zur Erfahrung der Gegenseite und zum dialogischen Verhalten an. Erst sein Erscheinen hat die Lockerung des eher starren tierischen Verhaltens erlaubt. Um einen Blick auf den schockierende Zustand unserer Menschenwelt kommen wir leider auch nicht herum, lernen dabei aber die rettende Kraft des Dialogischen kennen. Der ganze Mensch, klug und dialogisch, ist die bisherige Frucht der Evolution.