VW Auto 5000: ein neues Produktionskonzept
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Die Debatte ist in vollem Gang. Vermehrtes Outsourcing insbesondere arbeitsintensiver Fertigungen in Niedriglohnländer wird von einigen schon als Antwort gesehen. Die Abwanderung der Industrie lasse sich bei weiterer Globalisierung der Arbeits- und Produktmärkte kaum mehr verhindern. Im Projekt Auto 5000 bei VW geht es zum einen um konventionelle Einsparungen. Zum anderen steht dieses Modell für den Versuch, eine offensive Antwort auf die zugespitzte Standortkonkurrenz zu geben. Es sucht einen Weg zur Zukunftssicherung der deutschen Automobilindustrie durch ressourcenorientierte innovative Unternehmenspolitik. Zum Beispiel: Problembewußte Arbeitsmarktpolitik – Belegschaftsaufbau mit Arbeitslosen Neugestaltung der Arbeitsorganisation – selbstorganisierte, eigenverantwortliche Teamarbeit Dezentrale Betriebsorganisation mit flachen Hierarchien – erweitertes Funktionsprofil der Meister und Lernfabriken vor Ort mit weitreichender Integration indirekter Aufgaben Neue Formen der Weiterbildung – enge Verzahnung von Arbeits-/Prozeßveränderungen mit Lernen und Qualifizierung Veränderte Entlohnungsformen – egalitäre und Eigenverantwortung stützende Lohnsysteme Der von den Tarifparteien der Volkswagen AG getragene Modellversuch Auto 5000 wurde 2002 in Wolfsburg gestartet. Hoffnungen und Skepsis sowie höchst widersprüchliche Erwartungen richteten sich auf das Projekt. Das Soziologische Forschungsinstitut (SOFI) in Göttingen hat seit 2002 vor Ort recherchiert und die Umsetzung und Wirkungen der Innovationsansprüche überprüft.