Das Power-Geschwindigkeitsintegral des Doppler-Spektrums zur direkten Flussquantifizierung bei Mitralklappeninsuffizienz
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Die echokardiographische Flussquantifizierung zur quantitativen Schweregradbestimmung bei Mitralklappeninsuffizienzen (MI) ist technisch schwierig. Bislang dienen im klinischen Alltag semiquantitative Parameter der Schweregradbeurteilung, die ihrerseits in ihrer Aussagekraft deutlich eingeschränkt sind. Bereits existierende echokardiographisch zu akquirierende quantitative Parameter haben den Einzug in den klinischen Alltag nicht geschafft, da sie zum einen aufwändig in der Erfassung sind und zum anderen auf vereinfachenden hämodynamischen Annahmen basieren, die die Genauigkeit der Messungen einschränken. Mit der Power-Velocity-Integral-Methode (PVI) wird erstmalig ein Verfahren vorgestellt, das, basierend auf der Analyse des mittels Pulsed-Wave-Doppler akquirierten Doppler-Power-Spektrums der mitralen Regurgitation, die Messung von Regurgitationsvolumina direkt und ohne vereinfachende hämodynamische Annahmen am Klappenleck ermöglicht. Diese Technologie wurde in ein Prototypen-System, bestehend aus einem speziellen Matrix-Schallkopf und der dazugehörigen Analyse-Software, in einem handelsüblichen Echokardiographie-Gerät implementiert. Ziel dieser Studie war es, die Funktionalität dieses Prototypen-System in vitro in einem Flussmodell sowie in vivo im klinischen Alltag im Vergleich zu herkömmlichen Methoden (Jetfläche, Kontinuitätsmethode, proximale Jet-Breite, PISA, M-Mode-PISA) gegenüber der Messung des Regurgitationsvolumens mittels Magnetresonanztomographie (MRT) als Referenzmethode zu evaluieren. Zudem sollte die klinische Anwendbarkeit anhand des notwendigen Zeitaufwandes überprüft werden. 24 Patienten mit mindestens milder MI wurden untersucht. Es zeigte sich eine gute Korrelation der mit PVI gemessenen Regurgitationsvolumina gegenüber den Referenzwerten aus dem MRT. Vergleichbare Ergebnisse lieferte nur die M-Mode-PISA-Methode. Die Jetfläche, PISA und die proximale Jetbreite waren den anderen Methoden unterlegen. Es zeigte sich, dass die Genauigkeit der einzelnen Methoden stark abhängig von der jeweiligen Ätiologie der MI ist. Nur das PVI-Prinzip blieb unbeeinflusst. Der Einsatz des PVI-Prototypens zur Flussquantifikation ist bislang vergleichsweise zeitaufwändig, hier sind die semiquantitativen Methoden überlegen. Die vorhandenen Nachteile ließen sich allerdings durch eine technische Weiterentwicklung des Prototypen-Systems leicht ausgleichen. Mit der PVI-Technik liegt eine viel versprechende Methode zur direkten Flussquantifikation bei MI vor, die aufgrund der hohen Genauigkeit der Messung des Regurgitationsvolumens sowie der Unabhängigkeit von der zugrunde liegenden Ätiologie der MI anderen echokardiographischen Methoden zur Schweregradeinteilung überlegen ist.