Ein Blick in die Zukunft 2407

In der Welt und speziell im Berlin des Jahres 2407 gibt es keine Nationalstaaten mehr, nur eine Weltschrift und -sprache. Der „ M o l o c h M i l i t a r i s m u s “ ist abgeschafft und die Mittel werden für die Jugenderziehung und Volksbildung eingesetzt. Im Jahre 2204 brachen zuerst in Deutschland und dann auch in allen anderen europäischen Staaten große Volkserhebungen aus. „Alles „H ö h e r e“, besonders das geldprotzende „H e r r e n t u m“, das in dem Firlefanz und Flitter von O r d e n, T i t e l n, H o f s c h r a n z e n und G e s e l l s c h a f t s o r d n u n g e n über das „Niedere“ die Nase zu rümpfen gewohnt war, wurde ein für allemal abgeschafft.“ Tagesfahrten für die Schüler, die Sport in Mini-U-Booten und Selbstfliegern betreiben und in Schul- und Reisesemestern unterrichtet werden, in „Ballonzügen“ zum Nordpol oder per „Amerika-Sicherheits-Schnellfahrer“ in ferne Länder sind üblich, Blitzzüge durch die Sahara und die Mittelmehrtunnelbahn sind bereits veraltet, Ozeanschiffe fahren je nach Wetter über oder unter Wasser. Jeder hat ein Bildtelefon P h o t o p h o n und wird in einer Art Internet über einen sogenannten “Nachrichten- Rahmen” mit „Fernseher- Verbindung“ in Sekundenschnelle mit elektronisch verbreiteten Nachrichten versorgt. Und durch „d r a h t l o s e B i l d ü b e r t r a g u n g e n und einfachen Spiegelvorrichtungen“ kann jeder Ort und jede Landschaft der ganzen Erde auf dem Bildschirm gesehen werden. Die Marsmenschen sind bereits vermessen, wollen jedoch keinen Kontakt mit den Erdbewohnern und der perfekte von den realen Schülern nicht mehr zu unterscheidende Roboter ist erfunden. Die „duckmäuserische, christlich-hurrapatriotische Erzieher- und Jugend- Verbildung“ gehört der Vergangenheit an, Unterrichtsform und -inhalte sind komplett verändert und von überflüssigem Ballast befreit worden und die Einheitsschulen sind materiell u. a. mit Taschenrechnern, virtuellen Welt- und Anatomiemodellen bestens ausgerüstet; die Lehrer können frei gewählt werden. Erst mit „dem naturgemäßen Absterben des ganzen V ö l k e r - B e v o r m u n d u n g s - U n w e s e n s durch den n a i v – k i n d l i c h e n F ü r s t e n k u l t und die im D ü n k e l einer g ö t t l i c h e n R e i n h e i t und S e l b s t g e r e c h t i g k e i t geübte Herrschaft einer p r i v i l e g i e r t e n P r i e s t e r k a s t e aus der babylonisch- ägyptischen Zeit v. Chr. bis ins 23. Jahrhundert n. Chr. war es möglich, ohne sklavische Abhängigkeit die höchsten Errungenschaften der Forschung, Entdeckung, Erfindung und die göttlichen Schöpfungen der Dichter, Komponisten und Künstler durch eine allseitige und tiefgehende Jugendbildung der ganzen Menschheit als Allgemeingut zuzuführen.“ FETZ macht aus seiner Kritik an der Untätigkeit des damaligen Kaiser Wilhelms II zu einer Reform des Volksschulwesens und der Lehrer-Bildungsanstalten keinen Hehl, und spricht vom „wahrhaft k ö n i g l i c h e n Beruf als V o l k s s c h u l l e h r e r “. Auch Umweltveränderungen im Jahre 2407 benennt FETZ. So sind höhere Säugetiere wie Hirsche, Elefanten und Löwen ausgestorben, die deutschen Nadelwälder vom Aussterben bedroht und Regenwald existiert nur ein kümmerlicher Rest in Südamerika.