Deutsche Sprache und Kultur in der Zips
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Der Band fasst die Ergebnisse einer Tagung zusammen, die im Oktober 2005 zum Thema „Der Einfluss der deutschen Sprache und Kultur in der Zips von der frühen Neuzeit bis zur Auflösung der Donaumonarchie“ in Levoca/Leutschau stattfand. Veranstalter waren das Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Wien, das Institut für Germanistik der Universität Wien, das Institut für Germanistik, Niederlandistik und Skandinavistik der Comenius-Universität in Bratislava und das Institut für Ungarische Literatur der Universität Szeged. Im Zentrum steht die bedeutende Rolle der deutschen Sprache und der deutschsprachigen Kultur in der Zips. Bezeichnet Johann Csaplovics im 19. Jahrhundert das Königreich Ungarn als „Europa im Kleinen“, so trifft dies erst recht für dessen Zipser Region zu. Dank ihres pluriethnischen und multikulturellen Charakters stellt die Zips ein besonders interessantes Paradigma für die Kulturtransferforschung dar. Das politisch zum Königreich Ungarn gehörende Gebiet war durch die Einwanderungspolitik der Habsburger in hohem Ausmaß mit den protestantischen Zentren Mitteldeutschlands vernetzt; Verbindungen gab es aber natürlich auch nach Wien und Westungarn. Diese Vernetzung macht aus der Region Zips einen Modellfall für Kommunikationsprozesse von translokaler Bedeutung und ermöglicht Rückschlüsse von der regionalen auf die globale Ebene Ostmitteleuropas. Der Band erweist, dass die traditionelle nationalliterarische Kulturgeschichtsschreibung den komplexen mitteleuropäischen Verhältnissen nicht gerecht wird und eine übernationale Kulturgeschichte anzustreben ist.