Kreditgenossenschaften in Deutschland
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Genossenschaftsbanken sind Mitgliederinstitute eigenen Rechts, die Prinzipen wie Mitgliederförderung, wechselseitiger Solidarität und Demokratie verpflichtet sind. Sie müssen sich am Markt im Wettbewerb mit anderen Bankengruppen behaupten. Wie genossenschaftliche Ideen dabei aktuell interpretiert werden und welche Bedeutung sie für die Praxis der Volksbanken haben, ist Gegenstand der Studie. Der Verfasser zeichnet zunächst die wechselvolle Geschichte der deutschen Kreditgenossenschaften seit 1850 nach. Anschließend ist die zentrale Frage, wie Volksbanken dauerhafte Kundenbeziehungen aufbauen. Sie setzen dabei auf persönliche Nähe, Emotion und Vertrauen. Hilfreich ist für sie die Verankerung im lokalen Vereinsleben. Des Weiteren wird analysiert, wie gesellschaftliche Individualisierungstendenzen, technische Innovationen und neue Regulierungen (Basel II) die Kundenbeziehung tangieren. Erläutert wird ferner, warum das Prinzip genossenschaftlicher Demokratie heutzutage schwer umsetzbar ist Dennoch haben nach wie vor genossenschaftliche Ideen wichtige Ökonomische Funktionen, insbesondere in der Kundenbindung und der Profilierung gegenüber der Bankenkonkurrenz. Am Ende steht ein Vergleich zu Taiwan. Auch dort gibt es eine kulturelle Einbettung wirtschaftlichen Handelns, aber der Inhalt ist durch spezifisch chinesische Kulturtradition bestimmt Die ökonomische Funktion der beiderseitigen kulturellen Einbettung ist wiederum ähnlich und jeweils eine unverzichtbare Stütze genossenschaftlicher Ökonomie.