Typische Biographien untypischer Informatiker
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Viele Informatiker sehen sich in ihrer beruflichen Tätigkeit vor die Notwendigkeit gestellt, die fachlichen Grenzen zu überschreiten, durch die ihre Ausbildung geprägt war. Bei einigen löst diese Grenzerfahrung eine persönliche Entwicklung aus, die sich als Bildungsprozess beschreiben und ergründen lässt. Dementsprechend können Berufsbiographien von Informatikern durch eine Kombination von historisch-systematischer Bildungstheorie und Bildungsforschung rekonstruiert werden. Dabei wird deutlich, dass Bildung nicht nur um den Preis von Krisen zu haben ist, sondern auch durch Zufälle und geplantes Verhalten begünstigt wird. Am Beispiel von Konzepten wie Pro-Aktivität, Durchdringung von Themen, ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung, Kritikbereitschaft, Reflexionsfähigkeit erweist sich die klassische Bildungstheorie als hilfreich, um Berufsbiographien von Menschen am Ende des 20. Jahrhunderts zu erklären. Ergebnisse der Biographieforschung über Informatiker können deren Entwicklung beeinflussen, indem sie zurückgespiegelt werden und sowohl in die Organisation von Aus- und Weiterbildungsangeboten als auch in den Berufsalltag einfließen.