Diasporenbank und Ökologie der Vegetation temporärer Gewässer im Cholchol-Gebiet (9. Region, Chile)
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Temporäre Gewässer (vernal pools) sind Standorte an denen Vegetation und Boden einmal im Jahr entweder wassergesättigt sind bzw. überflutet werden. Sie kommen hauptsächlich in mediterranen Klimaten vor, da sich dort der Niederschlag im Winter konzentriert, während im Sommer eine Dürrezeit eintritt. Charakteristisch für diese Standorte ist, dass sie sich nahe am Grundwasser oder auf einem Substrat mit geringer Wasserdurchlässigkeit befinden. Der Wechsel zwischen Überflutungs- und Dürrezeiten erfordert besondere Anpassungen der dort lebenden Organismen, die deshalb für die biologische Forschung sehr interessant sind. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit solchen temporären Gewässern im Cholchol-Gebiet in Chile. Diese findet man in kleinen Depressionen, die in relativ regelmäßigen Abständen auf einer Weidefläche im Cholchol-Gebiet vorkommen. Sowohl die Depressionen als auch die Weiden werden von einheimischen Arten dominiert, was eine Ausnahme für die Grünlandvegetation Südchiles ist. Die Vegetation dieser temporären Gewässer hat den syntaxonomischen Rang einer Assoziation namens Leontodo-Piptochaetietum, von der zwei Unterassoziationen, eine trockene (chevreulietosum) und eine feuchte Ausbildung (navarretietosum) unterschieden werden.