München - die große Zeit um 1900
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München erfährt in den Jahren nach 1900 den Höhepunkt einer kulturellen Entwicklung, in der sich eine Provinzhauptstadt im Schatten der Metropolen peu à peu zu einer Bedeutung aufwirft, die ihr von der Größe und der politischen Kapazität her eigentlich nicht zustünde. Münchens spezieller Beitrag zu einer Kulturgeschichte der Moderne liegt in der Betonung von Eigensinn, von Autonomie. Es ist ein wenig bizarrer, was hier passiert, es geht laut zu, wenn provoziert wird, katholisch, wenn die Gotteslästerung angeprangert wird, esoterisch, wenn die Weltenharmonie angerufen wird. Unter Begriffen wie 'Jugendstil', 'Simplicissimus' oder 'Blauer Reiter' treten Gruppen ins internationale Rampenlicht, Künstlerfürsten wie von Lenbach, Stuck oder Hildebrand residieren in München, Schwabing entfaltet seine Sogwirkung. Karl Valentin sondiert sein Terrain, Thomas Mann bleibt gleich vierzig Jahre, Giorgio de Chirico drei, Marcel Duchamp bedarf des München-Erlebnisses zum Take-off in die Weltkarriere. Auf 400 Seiten und mit über 500 Abbildungen entwerfen der Kunstkritiker Rainer Metzger und der Bildermensch Christian Brandstätter das Kaleidoskop einer leuchtenden Beinahe-Weltstadt.