Literatur, Recht und (bildende) Kunst
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Der Band enthält die Vorträge der Tagung „Literatur und Recht“, die das Nordkolleg in Rendsburg zusammen mit Rechtsanwalt Professor Dr. Hermann Weber (Frankfurt am Main) – bis 2001 Schriftleiter der Neuen Juristischen Wochenschrift – vom 21. bis 23. September 2007 zum vierten Mal veranstaltet hat. Er schließt sich an den 2007 im Berliner Wissenschafts-Verlag erschienenen Band zur dritten Tagung 2005 an, in der die Thematik erstmals um eine dritte Dimension, damals die Musik, erweitert worden war. Auch diesmal ist mit der (bildenden) Kunst eine dritte Dimension einbezogen. Nach einem einleitenden Überblick über die verschiedenen Aspekte des Themas (Hermann Weber) und dem grundlegenden Vortrag von Haimo Schack über „Das Recht als Grundlage und Grenze künstlerischen Schaffens“ behandeln Peter Raue und Klaus Kastner aktuelle Fragen des Themenbereichs „Kunst als Gegenstand von Recht“: Raue („Von Klimt bis Kirchner“) den Streit um die Restitution von Kunstwerken, Kastner („Vom Streit um den Berliner Hauptbahnhof bis zu Hauptmanns Webern in Dresden“) den Konflikt zwischen Urheberrecht, Eigentümern und Interpreten eines Kunstwerks. Dem genius loci huldigen zwei Referate zu dem Dichter- und Künstlerkreis, den Gräfin Julia von Reventlow im 18. Jahrhundert auf dem nur wenige Kilometer von Rendsburg entfernten Herrenhaus Emkendorf um sich versammelt hat: die Darstellung von Dieter Lohmeier zum Thema „Der Emkendorfer Kreis und seine Juristen“ und die Auseinandersetzung von Antje Erdmann-Degenhardt mit dem spannenden Thema, warum der Dichterjurist Goethe trotz mehrfacher Einladung schließlich doch nicht nach Emkendorf kam. Den Schlusspunkt der Vorträge setzt Christoph Schmitz-Scholemann mit einem Referat über William Gaddis Roman „Letzte Instanz“, ein Werk der Literatur, in dem Kunst und Recht in vielfältiger Form – nicht zuletzt in der Schilderung zahlreicher Prozesse (darunter eines Prozesses auch zu den von Kastner behandelten Fragen des Urheberrechts) – miteinander verbunden sind. Abgeschlossen wird der Band durch den Mitschnitt eines Autorengesprächs mit Peter O. Chotjewitz und Heiko Michael Hartmann, beide nicht nur renommierte Schriftsteller, sondern auch ausgebildete Juristen. In dem Gespräch geben beide nicht zuletzt Auskünfte über Einflüsse der juristischen Ausbildung auf ihr literarisches Werk. Ergänzt wird das Gespräch durch den im Anhang abgedruckten Vortrag zum Thema „Literaten und Juristen – Brauchen Schriftsteller einen Beruf“, den Heiko Michael Hartmann wenige Wochen nach der Rendsburger Tagung bei der Zeit-Stiftung in Hamburg gehalten hat.