Offizier, Diplomat und Aufklärer der NVA
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Mitten im Kalten Krieg bestreitet Bernd Biedermann seine Karriere vom Soldaten bis zum Militärattaché der NVA, konfrontiert mit den Zäsuren der Zeit wie der Grenzschließung in Berlin, der Kuba-Krise, dem Volksaufstand in der CSSR und letztlich der friedlichen Wende. Das Buch bietet spannende Einblicke in den Alltag und die Aufgaben eines hochrangigen Offiziers, vom Truppendienst bis zu den zahlreichen Aspekten der legalen strategischen Aufklärung, von den Konflikten mit dem MfS und den Tücken des diplomatischen Parketts. Die langjährige Tätigkeit des Autors in Peking beleuchtet die besonderen Beziehungen der DDR zur Volksrepublik China und die Schwierigkeiten, die die diplomatische Arbeit im Hinblick auf das gespannte Verhältnis des großen Bruders Sowjetunion zu China mit sich brachte. Die Eskalationsgefahr des Kalten Krieges wird spürbar, wenn z. B. über den Irrflug eines Sowjet-Bombers über Schleswig-Holstein berichtet wird. Auf dem Höhepunkt der militärischen Konfrontation setzt sich der Autor als Militärattaché in Brüssel im Rahmen der Vertrauens- und Sicherheitsbildenden Maßnahmen für ein Umdenken im militärischen und sicherheitspolitischen Bereich ein. Gleichzeitig wächst in dieser Zeit die Distanz zur eigenen Staatsführung, die längst nicht mehr als Leitbild funktioniert, sondern zunehmend realitätsferne Entscheidungen trifft und am Ende auch den Einsatz militärischer Mittel gegen die wachsende Opposition im eigenen Volk nicht ausschließt. Am 3. Oktober 1990 wird Bernd Biedermann als Oberst in die Bundeswehr übernommen.