Die Deutschen und das Grundgesetz
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Brauchen wir eine neue Verfassung? Das Grundgesetz ist ein Spiegel unserer Geschichte. Es verbindet die heutige Demokratie mit ihren Wurzeln in der Freiheits- und Einheitsbewegung des 19. Jahrhunderts, es formuliert eine historische Lehre aus dem Niedergang der Weimarer Demokratie, und es reflektiert die zweifache Diktaturerfahrung dieses Jahrhunderts. Immer öfter stößt es inzwischen jedoch an seine Grenzen und immer öfter entsteht dabei der Eindruck, dass der Verfassungsstaat die Realitäten des 21. Jahrhunderts nur noch teilweise erfasst. Als das Grundgesetz im Mai 1949 in Kraft trat, diente es in erster Linie als Übergangslösung, um das Land schnell regierbar zu machen und die Demokratie in Deutschland zu etablieren. Inzwischen sind sechzig Jahre vergangen, das einstmals geteilte Land wurde unter dem Mantel des Grundgesetzes wiedervereinigt, und es gilt als ausgemacht, dass wir es dabei mit einer reinen Erfolgsgeschichte zu tun haben. Doch allmählich scheint sich das Bild, das sich Deutschland von seiner Verfassung macht, zu wandeln. Die Selbstzufriedenheit weicht wachsenden Zweifeln an der Zukunftsfähigkeit großer Teile des Grundgesetzes: Mit dem Fortschreiten der europäischen Integration und dem Ineinanderfließen von Innen- und Außenpolitik verschwimmen auch die territorialen Grenzen des Verfassungsstaates. Neu wahrgenommene Herausforderungen wie etwa der Terrorismus drohen tragende Säulen des Grundrechtekatalogs auszuhöhlen. Pünktlich zum 60. Geburtstag des Grundgesetzes erzählen die Autoren die Geschichte unserer Verfassung und bringen die historischen Bedingungen, die sie möglich und nötig machten, ebenso in den Blick wie ihre Stärken und Schwächen, die daraus resultierten. Das Buch beschreibt nicht einen Wald von Paragraphen, sondern vermittelt uns Verfassungsgeschichte als lebendigen Prozess, der in enger Wechselwirkung mit politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen stattfindet. Aus dem Inhalt Tun und lassen, was man will Die Menschenwürde des Hanns-Martin Schleyer Das Ende der Verfassung