Aeppli schenkt Aeppli
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Der Ausstellungskatalog präsentiert erstmals alle Bronze-Köpfe der Künstlerin und ersten Frau Jean Tinguelys, Eva Aeppli. zusammen mit zwei frühen Gemälden, einer kleinen Nana-Skulptur von Niki de Saint Phalle sowie einem bedeutenden Relief Jean Tinguelys sind sie Teil der Schenkung Christoph Aepplis, dem Bruder der Künstlerin, an das Museum Tinguely. In den ersten Werkphasen ihrer Künstlerkarriere widmete sich Eva Aeppli der Zeichnung und dem Gemälde. Erst später wandte sie sich an die dritte Dimension in der Kunst, nachdem sie bereits in den Vierziger und Fünfziger Jahren den Unterhalt der Familie dank der Produktion und dem Verkauf von kleinen Stoffpuppen gesichert hatte. Dieser Schritt zur Schöpfung der Stofffiguren zeugt von vollständiger Unabhängigkeit, von ihrer Fantasie und von einer beeindruckenden schöpferischen Kraft. In den späten Siebziger Jahren entstanden die Köpfe, zunächst fein in Seide genäht, dann später gegossen, in Bronze und patiniert, ja sogar vergoldet. Nebst Einzelköpfen wie La Petite Marie oder De L’Autre Côté/Avant waren es nun Zyklen wie die 'Menschlichen Schwächen', die 'Planeten', die 'Sternzeiche'. Das Überirdische fand nun Form in diesen Köpfen, die wohl als 'Charakterköpfe' in jeder Beziehung zu bezeichnen sind. Jede Portraithaftigkeit geht ihnen ab, sie sind nicht so sehr Abbild eines irdischen als vielmehr eines astrologischen Seins. Eva Aeppli, die sich seit langer Zeit mit Astrologie und Horoskopen beschäftigt, gibt den Planeten und den Sternzeichen ebenso kräftige Charaktere und Wesenszüge, wie sie die menschlichen Schwächen zu beschreiben vermag.