Die Marschälle Napoleons
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Als sich Napoleon Bonaparte am 2. Dezember 1804 im Beisein des Papstes die Kaiserkrone selbst aufs Haupt setzte, waren unter den geladenen Gästen die 16 neu ernannten Marschälle und weitere 4 Ehrenmarschälle zugegen. Der Titel „Maréchal de l’Empire“ war mehr als nur die Wiedereinführung des 1793 abgeschafften „Maréchal de France“. Denn die neuen Marschälle Napoleons I., der auf den Trümmern der Republik ein neues Kaiserreich errichtete und den Weg zur Schaffung einer neuen Aristokratie konsequent verfolgte, sollten sich dem Kaisertum napoleonischer Prägung verpflichtet fühlen. Napoleon verfolgte mit der Schaffung des Marschallamtes mehrere Ziele. Einerseits würde der Titel der Geltungssucht und dem Ehrgeiz der Spitzenmilitärs entgegenkommen, andererseits würde er Neider und Konkurrenten für sich gewinnen können. Denn der Marschalltitel napoleonischer Prägung war nicht in erster Linie ein militärischer, sondern ein aristokratischer, ein hoher gesellschaftlicher Rang. Wer waren die Marschälle Napoleons I., wie waren sie zu ihren Posten gekommen, aus welchen gesellschaftlichen Verhältnissen stammten sie, was hatten sie gemeinsam, was waren ihre Stärken und was ihre Schwächen und welche Rolle spielten sie im napoleonischen Kaiserreich? Dieses Buch zeichnet die Lebensläufe, Charaktere und Karrieren der bedeutendsten militärischen Persönlichkeiten hinter Napoleon I. nach. Es zeigt auf, dass die Marschälle durch die Revolution in die höchsten Kommandoposten der republikanischen Armee gelangt waren. Die meisten waren bürgerlicher Herkunft, einige waren von Adel. Die meisten von ihnen hatten schon vorher in der königlichen Armee gedient. Eines hatten die während des elfjährigen Bestehens des Kaiserreiches ernannten 26 Marschälle gemeinsam. – Sie erlebten einen kometenhaften Aufstieg. Das vorliegende Buch beleuchtet schwerpunktmäßig die Leistungen der 26 Marschälle in der Zeit zwischen 1792 und 1815, aber auch den weniger bekannten Werdegang nach dem Zusammenbruch des napoleonischen Reiches und ihre zum Teil bedeutende politische und militärische Rolle in Europa bis Anfang der 50-er Jahre des 19. Jahrhunderts.