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Selbstverständlich ist Wolfgang Nieblich als Künstler Verführer – sogar in mehrfacher Hinsicht. Seine Bilder, Objekte und Collagen verführen zum Hinsehen, zum Mitdenken und vielleicht auch zum Besitzenwollen. Seine Arbeiten sind doppelbödig im geistigen wie im materiellen Sinne, denn die meisten der Scheine und Münzen, aus denen sie bestehen, haben ihren ursprünglichen Tauschwert verloren. Die alte Übereinkunft gilt nicht mehr. Eingebunden in einen originären Kontext erreicht ihr Wert eine neue Dimension, denn sie sind nun Teil eines Kunstwerkes. Der Künstler spielt mit Metaphern und Assoziationen, sie sind manchmal ironisch, hintergründig und sogar poetisch. Beim Wort genommen sind viele Arbeiten von Wolfgang Nieblich. Man denkt oder erhofft sich schon was anderes bei den Begriffen „Geldsäcke“, „Finanzrahmen“ oder „Kulturbeutel“ – und dann sieht man genau das, was die Wörter bedeuten, nämlich Beutel, Rahmen oder kleine Säckchen – obwohl man nicht sicher sein kann, ob da Geld drin ist, wie es draufsteht. Er baut Kästen, die wie Glücksautomaten oder Fetische wirken – Objekte der Begierde im hintergründigen Sinne. Doch Vorsicht bei Zugriff, vor allem dann, wenn über dem Geld ein dichtes Gitternetz warnt.