Ontologiebasierte Repräsentation von Studiengängen

Studiengänge an Hochschulen werden je nach übergeordneter Gesetzgebung durch Prüfungsordnungen, ggf. Studienordnungen und deren Anlagen geregelt. Diese Dokumente sind in der gegebenen Form jedoch für Betroffene häufig nur schwer zu verstehen und durch Softwaresysteme nicht interpretierbar. Dies führt dazu, dass es auf der einen Seite eine große Nachfrage nach Studienberatung und studiengangsbezogenen Informa-tionen gibt. Auf der anderen Seite ist die Implementierung elektronischer Dienste zur Begegnung dieser Nachfrage nicht einfach umzusetzen. Um rechnerunterstützte Planungs- bzw. Beratungssysteme in dem Bereich zu realisieren, müssen die für die Fragestellungen relevanten Regelungen der Studiengänge aber zunächst in einer computerverständlichen Form vorliegen. Vorhandene Ansätze dazu vermögen allerdings häufig nicht, alle relevanten Regelungen abzubilden oder haben andere Defizite. In Wissenschaft und Forschung werden Semantic Web-Technologien und Ontologien zur Repräsentation von Wissen zunehmend für unterschiedliche Domänen eingesetzt. Dies reicht dabei von der Suche nach Möglichkeiten zur expliziten, semantischen Repräsentation bestimmter Realitätsausschnitte bis hin zur Vision des so genannten Semantic Web. Diese Arbeit untersucht die Frage, wie die Regelungen von Studiengängen mit Semantic Web-Technologien und insbesonde-re mit Ontologien in einer computerverständlichen Form repräsentiert werden können. Damit soll eine Grundlage zur Lösung der oben beschriebenen Probleme geschaffen und eine Vermei-dung der Defizite existierender Ansätze erreicht werden. Mit der „Curricula Mapping Ontology“ wird in dieser Arbeit ein ontologiebasiertes Metamodell zur Repräsentation der den Ablauf von Studiengängen beschreibenden Regelungen entwickelt. Darauf aufbauend wird eine Modellinterpretationssoftware als Framework implementiert, welche die Interpretation der mit dem Ansatz modellierten Studiengänge durch deren Abgleich mit individuellen Leistungen von Studierenden ermöglicht. Das Framework kann dabei zur Integration dieser Funktionalität in typische Softwaresysteme an Hochschulen genutzt werden. Durch die Implementierung einer Testapplikation, die das Framework nutzt, und die Modellierung konkreter Studiengänge auf Grundlage der Ontologie wird der Ansatz dieser Arbeit schließlich evaluiert.