Oliver Czarnetta, sieben Jahre
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Die Bemerkung, Czarnetta sei ein junger Künstler, scheint das Vorhaben einzuschränken, über sein Werk zu schreiben. Aus ihr folgt die Schilderung seiner Jugend, seiner Entscheidung, nicht den Weg des Kunsthistorikers zu gehen, sondern sich der freien Kunst zu widmen, aber sie fordert auch eine Antwort auf die Frage: ist dieses Werk jung? Die Antwort auf diese Frage ist umso drängender, als der Kunsthistoriker Czarnetta sich mit alter Kunst beschäftigt hat, mit den Werken längst gestorbener, nahezu vergessener Steinbildhauer; und sie provoziert eine zweite Frage: ist ein junger Kunsthistoriker gut disponiert, um ein Künstler zu sein? Das Werk von etwa 300 Skulpturen, das in den sieben Jahren von 2001 bis 2008 entstanden ist, besteht vorwiegend aus Menschenköpfen, von außen gesehen. Am Ende hat diese Perspektive Czarnetta nicht gereicht, und seit 2006 versucht er, in die Köpfe hineinzuschauen, als wären sie Häuser, die bewohnt sind. Eine kleine Werkgruppe führt ihn seit kurzer Zeit von Häusern zu Siedlungen und von Siedlungen zu Brücken. Er erweitert den Blick oder, sagen wir, die Kommunikation. (Wolfgang Becker)