Bernd Langmack, RuhrAnsichten
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Passend zur Kulturhauptstadt Ruhr 2010 legt Bernd Langmack einen Bildband über die Region vor, der sich abhebt von den offiziellen Publikationen und Verlautbarungen der Veranstalter. Langmack versteht seine Fotografien als Gegenposition zu der Fülle an Klischeebildern, die alle Arten von Imagewerbung für die Region bedienen. Seine Arbeiten zeigen nicht das Bild einer neu entdeckten Industrieästhetik, die, künstlerisch illuminiert, ins rechte Licht gerückt wird. Langmacks Arbeitsweise ist zutiefst analytisch, langsam und vom Streben nach Detailgenauigkeit und technischer Perfektion geprägt. Seine Fotografien zeigen das Ruhrgebiet als eine karge, menschenleere Landschaft, geprägt von schwerindustrieller Infrastruktur, mit unwirtlichen, zersiedelten Grenzregionen. Seine Aufnahmen erinnern eher an den Wilden Westen denn an urbane Ballungsgebiete. Sie zeigen unter hohem Himmel periphere Orte, an die sich kein Fußgänger verirrt: verlassene und verfallene Straßen, Brücken, Unterführungen, Parkplätze und das Konglomerat aus Industriebrachen und Gewerbegebieten, städtischen Wohnstraßen und Neubauten, die dem Ruhgebiet sein Gesicht geben. Der Band enthält zahlreiche, großformatige Farbabbildungen sowie einen einleitenden Text von Sigrid Schneider (Ruhr Museum, Essen).