Der große Schrank von Mannheim
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Seit 500 Jahren gibt es sie in Deutschland, seit 1809 in Mannheim: Öffentliche Pfandhäuser. Vier sind übrig geblieben: Augsburg, Nürnberg, Stuttgart und Mannheim. Für das in der kleinen Schriftenreihe des Mannheimer Stadtarchivs herausgegebene Buch hat der Mannheimer Historiker Dr. Carl-Jochen Müller drei Jahre in 19 Archiven in Europa recherchiert, kuriose Geschichten und interessante Überlieferungen festgehalten. Beispielsweise diese: Schon 1798, etwa zehn Jahre bevor Mannheim als erste Stadt im Großherzogtum Baden ein Leihamt erhielt, musste Kurfürst Karl Theodor den kurpfälzischen Hausschatz für 250.000 Gulden beim Münchener Pfandamt versetzen – um seine pfälzischen Beamten bezahlen zu können. 1810 wird der Leihamtsbetrieb im ehemaligen Porzellangewölbe des alten Mannheimer Kaufhauses aufgenommen. Das Mannheimer Leihamt erlebt und überlebt eine wechselvolle Geschichte, mehrere Umzüge, Weltwirtschaftskrise, Zerstörung während der Kriegsjahre, Wiederaufbau. 2002 wird ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt und das Städtische Leihamt Mannheim zertifiziert. Ausgehend von den schwierigen Anfängen bis hin zum modernen Dienstleistungsuntrnehmen zeichnet der Autor nicht nur die Geschichte des Leihamtes als „Bank der kleinen Leute“, sondern zugleich auch eine kleine Kulturgeschichte Mannheims nach, in welcher sich die stadtgesellschaftliche Entwicklung von der früheren Handelsstadt zu einem modernen Industriezentrum reflektiert.