Geltung und Faktizität von Standards
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Die Bedeutung von Standards wächst – ihre rechtliche und faktische Einordnung ist jedoch umstritten. Der neue Tagungsband „Geltung und Faktizität von Standards“ leistet einen Beitrag zum besseren Verständnis dieser komplexen Materie und behandelt vorrangig Fragen der Rechtsnatur, Verbindlichkeit und Verfassungsmäßigkeit von Standards aus interdisziplinärer Sicht. Im Einzelnen finden sich Überlegungen zur Schwierigkeit der rechtlichen Qualifizierung von Standards und der damit verbundenen Folgen im Bereich Corporate Governance (Windbichler/Lehmann) und Kapitalmarkt (Spindler/Möllers), Betrachtungen der Komplexität und teilweise Kontradiktion ethischer und wirtschaftlicher Faktoren bei der Standardbildung im Medizinrecht (Taupitz/Kifmann) sowie die Problematik eines dem Standardisierungsziel abträglichen Zusammenwirkens unterschiedlicher Akteure bei Großprojekten (Mertens/Gsell). Die historische Analyse bietet anschauliche Beispiele, aus welchen wirtschaftlichen Notwendigkeiten heraus sich Standards gebildet haben (Vec/Dommann). Einzelne Beiträge versuchen darüber hinaus eine Verallgemeinerung, die alle Referenzgebiete gleichermaßen berührt, etwa aus dem Bereich der (Multi-Level-)Governance-Forschung (Cremer) und der Rechtsquellenlehre zur Bindungswirkung von Standards (Möllers).