Kultur, Kollektiv, Nation
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Der Siegeszug der Kulturwissenschaften, der 1980 begann, wird inzwischen mit einiger Ernüchterung betrachtet. Vielen gilt der Kulturbegriff als allzu glatte Konstruktion, die Differenzen und Brüche zukleistert. Zu diesen Kritikern gehört auch Klaus P. Hansen, der den Begriff aber nicht gänzlich verwirft, sondern ihm eine neue paradigmatische Grundlage zu geben versucht. In zeitlicher Nachbarschaft zur Renaissance des Kulturbegriffs entstand bei den Historikern die moderne Nationalismusforschung. Auch sie knüpfte an einen alten Begriff wieder an, dem der Nation, doch das in rein kritischer Absicht. Seine alte Bedeutung wurde in Bausch und Bogen dekonstruiert, sodass wir jetzt vor allem wissen, was eine Nation nicht ist. Auch diesen Begriff wirft der Verfasser nicht auf den Müll der Geistesgeschichte, sondern lässt ihm ein neues theoretisches Fundament angedeihen. Beide Begriffe, Kultur wie Nation, werden paradigmatisch so aufbereitet, dass sie für die Forschungspraxis, auch die empirische, tauglich werden.