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Die Genealogie der europäischen Krisis

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Der erste Weltkrieg wurde von Edmund Husserl als „der universalste und tiefste Sündenfall der Menschheit“ bezeichnet. Er war, so Husserl, das Fanal einer geistigen Krisis, deren Wurzeln bis in die Anfange der europäischen Kultur zurückreichen. Nur wenige Jahre zuvor hatte Friedrich Nietzsche einen umfassenden Nihilismus diagnostiziert, durch den Europa in eine totale Krise stürzen wurde. Dieses Buch analysiert auf der Grundlage der radikal verschiedenen Philosophien Nietzsches und Husserls das auch heute wieder virulente Phänomen der Krise. Es rekonstruiert die Entstehung und historische Entwicklung der Krise sowohl aus Sicht des Perspektivismus Nietzsches als auch aus Sicht der Phänomenologie Husserls, die unabhängig voneinander zu dem Ergebnis kommen, dass der Ursprung der Krise in einem fehlgeleiteten Objektivismus zu verorten ist. Dieser Objektivismus ist, nach Ansicht von Nietzsche und Husserl, in der Antike erstmalig entstanden und hat bis in die Neuzeit fortgewirkt, wo er die europäische Kultur insgesamt bedroht. Nietzsche fordert die Abschaffung des aus seiner Sicht verlogenen Rationalitätsideals, während Husserl die Restitution echter Auszuschließende durch seine Phänomenologie auf den Weg bringen will.

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2010

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