Vom Himmel hoch und über Halle
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Der Autor stellt seine Familie in den Wirren von Kriegsend- und Nachkriegszeit im russisch besetzten Halle/Saale vor. Ohne die Leiden dieser Jahre besonders hervorzuheben, konzentriert sich die Erzählung auf die Beziehung des Autors zum Vater, dem Landgerichtsrat Georg Lenz, der sich introvertiert und abweisend gibt, aber hochmusikalisch ist. Anders der Sohn. Als Kind leidet er darunter, keinen Zugang zur Musik zu haben, und bewundert die künstlerische Entrücktheit des Vaters. Vom musischen Himmel über Halle geschützt, gelang es dem Gerichtsrat, sich allen physischen und politischen Bedrohungen der Zeit zu entziehen. Als drittes von fünf Kindern war er oft der Sündenbock, als Referendar wurde er in Halle von Rechtsanwalt Levy betreut (um 1930), eine Tuberkulose rettete ihn vor der „Beförderung“ zum Kriegsgerichtsrat (1942), einem Bombenangriff entkam er um Haaresbreite (1945), die Russen bestätigten ihn anfangs im Richteramt, und der Jude Levy war plötzlich wieder in Halle (1947) und wertete seine berufliche Position auf. Die Erzählung führt am Ende heraus aus der familiären Enge in den Himmel über Halle und hinein in eine zukunftsweisende Vision.