Von Katastrophen, Zeichen und vom Ursprung der menschlichen Sprache
Autoři
Více o knize
m 18. September 2009 fand an der Universität Bremen ein Abschiedskolloquium statt, bei dem Kollegen, ehemalige Doktoranden und Studierende die Gelegenheit hatten, Prof. Dr. Wolfgang Wildgen aus seiner aktiven akademischen Laufbahn zu verabschieden. Im vorliegenden Band melden sich Weggefährten, Kollegen und ehemalige Schüler von Wolfgang Wildgen mit Beiträgen zur Dynamischen Sprachtheorie, Kognitiver Linguistik, Sprachphilosophie, Areallinguistik/Phonologie, Typologie und Sprachdidaktik zu Wort. Per Aage Brandt, von 1993 bis 1998 Direktor am Center of Semiotics in Aarhus und heute am Department of Cognitive Sciences der Case Western Reserve University von Cleveland diskutiert in seinem Beitrag ein dynamisches Modell zur Analyse von Gesprächssequenzen. Die Beiträge von András Kertész, Andrea Graumann und Barend van Heusden greifen Themen aus der Kognitiven Linguistik auf. András Kertész, Direktor am Research Centre for Linguistics and Philosophy an der Universität von Debrecen/Ungarn geht der Frage nach, welche Funktion Gedankenexperimente in der Kognitiven Linguistik einnehmen. Andrea Graumann von der Universität Paderborn behandelt in ihrem Beitrag zur Metaphorik einen der zentralen Gegenstände der Kognitiven Linguistik. Sie legt dar, wie die einzelnen Metapherntheorien aufeinander aufbauen und wie die unterschiedlichen Ansätze in einem Modell zusammengeführt werden können. Barend van Heusden vom Center for Metahistory der Universität Groningen setzt sich mit den kognitiven Strategien von Wahrnehmung, Interpretation, Imagination und Analyse und deren Beitrag zum Selbstverständnis der Geisteswissenschaften auseinander. Sprachphilosophisch geht es weiter im Beitrag von Martina Plümacher vom Institut für Philosophie der TU Berlin, die anschaulich darlegt, inwiefern Perspektivierungen in der Sprache Voraussetzung gelungener menschlicher Kommunikation sind und wie Sprache dazu beiträgt, Wissen zu organisieren. Einen areallinguistischen bzw. typologischen Ansatz weisen die Beiträge von Thomas Stolz, Aina Urdze & Hitomi Otsuka und Paul Georg Meyer auf. Thomas Stolz, Aina Urdze und Hitomi Otsuka vom Studiengang Linguistik/Language Sciences der Universität Bremen können plausibel darlegen, dass die areallinguistische Betrachtung phonologischer Gegebenheiten in Europa eine zukunftsweisende Herangehensweise ist. Paul Georg Meyer vom Institut für Anglistik der RWTH Aachen setzt sich vergleichend mit der Typologie von Englisch und Deutsch in Lexikon und Grammatik auseinander. Im fremdsprachendidaktisch ausgerichteten Beitrag von Joachim Liedtke von der Hochschule Kristianstad/Schweden wird ein Konzept vorgestellt, das der Komplexität und Dynamik der vielschichtigen Lernprozesse beim Fremdsprachenlernen gerecht werden und die beteiligten Disziplinen der Lernpsychologie und der Fremdsprachendidaktik miteinander verbinden kann. Der abschließende Aufsatz stammt aus der Feder von Wolfgang Wildgen selber. Er diskutiert die Anwendung der in den Naturwissenschaften sehr erfolgreichen Selbstorganisationsmodelle auf die menschliche Sprache und stellt drei mögliche Modelle und deren Anwendung in der Sprachwissenschaft vor.