Die Altenpflege in Deutschland am Scheideweg
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Die Untersuchung plädiert für eine Professionalisierung des Altenpflegeberufs. Sie wendet sich gegen einseitige, politisch derzeit mit Nachdruck unterstützte Bestrebungen einer „Medizinalisierung“, die Professionalität in erster Linie an der medizinisch-pflegerischen Qualifikation von Pflegekräften bemisst. Die Arbeit zeigt die Folgen einer derart restringierten Konstruktion in der Pflegepraxis auf und erörtert in einer systemtheoretischen Perspektive Erfordernisse und Möglichkeiten einer „Nursing“ und „Caring“ umfassenden Professionalisierung des Berufs. Nur eine solcherart „ganzheitliche“ professionelle Pflege würde, so die These, ihren Beitrag zur Lebensqualität von Pflegebedürftigen im Alter leisten können. Nur dann auch ließe sich im Einzelfall eine Entwicklung korrigieren, die die Aussicht bietet, dass die „alternde“ Gesellschaft der Bundesrepublik eine Gesellschaft von Patienten wird. Der Autor ist Hochschullehrer an der Universität Regensburg und für einen Einrichtungsträger der Altenhilfe verantwortlich tätig.