Neue Konzepte der Phänomenalität
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Dieses Buch bietet einen neuen Blick auf die Wandlung des phänomenologischen Konzepts der Erscheinung, wie es sich, ausgehend von Husserl über Heidegger, Maurice Merleau-Ponty und Jan Patoka, in der neueren französischen Phänomenologie bei Emmanuel Lévinas, Michel Henry, Jean-Luc Marion und Marc Richir entfaltet hat. Michel Henry, der sich gegen die Husserlsche Differenz von Erlebnis und Phänomen wendet, richtet sich auch gegen Merleau-Ponty, der im Frankreich der fünfziger Jahre für ein leiblich fundiertes Ineinander von Subjektivität und Weltlichkeit der Phänomene plädiert. Merleau-Pontys Auflösung der Differenz von Erleben und Phänomenalem in das Sinnliche als ursprüngliche Seinsweise sowohl der Welt als auch der Sinnlichkeit bedeutet jedoch für Jan Patoka eine wichtige Inspiration für seinen Ansatz einer „a-subjektiven“ Phänomenologie, in dem sich Grundmomente der französischen und deutschen Phänomenologie begegnen. Eine eigene Gestalt erhält die Problematik des Erscheinens bei Marc Richir, bei dem sich diese Fäden zusammenweben. Einen anderen Schnittpunkt stellt die Phänomenologie- Kritik von Emmanuel Levinas dar, von der aus eine Erneuerung des phänomenologischen Fragens nach der Phänomenalität einsetzt, wie sie vor allem im Werk von Jean-Luc Marion begegnet.