Gesang der Verbannten
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Walter Hinck, der große Germanist und Literaturkritiker, zieht mit diesem Buch eine Summe seiner Forschungen, die sich in der Biographie des Literaturwissenschaftlers von einer Initialzündung anlässlich Brechtscher Lyrik bis zu einer Abschiedsvorlesung über Heinrich Heine spannen, oder anders gesagt, in denen die Exilerfahrung von Dichtern und besonders ihre Verarbeitung in der Lyrik immer einen wichtigen thematischen Fokus bildete. Die Geschichte der deutschen Literatur ist unseliger Weise »reich« an aus politischen Gründen ins Exil getriebenen Autoren. Aber deren Erfahrungen sind nicht nur traumatisch – Vertreibung, Fremdheit, im schlimmsten Fall doch Verfolgung und Tod –, sie können auch befreiend und die schöpferische Kraft anregend wirken. Darin liegt ein historischer Trost, dass der gewalttätige Versuch, unliebsame Autoren zum Schweigen zu bringen, die Verbannten umso beredter machte.