Sprachkritik und Sprachkultur
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Die Öffentlichkeit hat ein lebhaftes Interesse am Zustand und am Gebrauch unserer Sprache. Auf dieses Interesse wird allerdings kaum aus dem Kreise der Fachwissenschaft reagiert. Stattdessen wird der öffentliche Diskurs über Sprache überwiegend durch Vertreter einer populären Sprachkritik bestimmt, die in ihren Urteilen oftmals im Widerspruch zu sprachwissenschaftlichen Grundhaltungen stehen. Innerhalb der Sprachwissenschaft vollzieht sich jedoch aktuell ein Wandel, der sich in der zunehmenden Präsenz sprachkritischer Themen und Arbeiten widerspiegelt. Dieser Umstand einerseits und der öffentliche Bedarf an kritischer Orientierung in Sprachfragen andererseits bildeten den Anlass für ein Kolloquium, das am 29. und 30. März 2007 am Institut für Deutsche Philologie der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald stattfand. Es hatte zum Ziel, die Relevanz von Sprachkritik innerhalb der Sprachwissenschaft auszuloten, indem das sprachkritische Potenzial etablierter sprachwissenschaftlicher Methoden und Untersuchungsbereiche herausgearbeitet wurde. Dabei wurde auch darüber reflektiert, in welcher Form sich eine sprachkritisch ausgerichtete, anwendungsbezogene Sprachwissenschaft in der öffentlichen Sprachdiskussion positionieren könnte.