Analyse von Blickbewegungen von Schülern beim Lesen von physikbezogenen Texten mit Bildern
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Die Blickbewegungsmessung ist eine anerkannte Methode zur Untersuchung von Aufmerksamkeits- und Informationsverarbeitungsprozessen. In der vorliegenden Arbeit wurde diese Methode für die Untersuchung des Lesevorganges von Schülerinnen und Schülern beim Bearbeiten eines Lernprogramms zur optischen Abbildung mit der Lochkamera genutzt. Es wurden dabei die Blickdaten von 96 Schülerinnen und Schülern aufgenommen und ausgewertet. Es zeigten sich Zusammenhänge zwischen dem Lesevorgang und dem inhaltlichen Niveau (z. B. neue Fachbegriffe, physikalische Modellbildung). Zum einen wurde dies an der Ausprägung typischer Blickparameter, wie Anzahl der Fixationen und Anzahl der Rücksprünge, deutlich. Zum anderen war die Wahrnehmung besonders auf Textbereiche mit Fachbegriffen konzentriert. Zusätzlich wurde der Einfluss eines speziellen Textoberflächenmerkmals untersucht, bei dem in Satzteilen oder nachfolgenden Sätzen statt eines Substantivs das entsprechende Pronomen verwendet wird. Zum Beispiel wurde das Wort „Mattscheibe“ durch „sie“ ersetzet (geringe substantivische Textkohäsion). Diese Texte werden häufig als weniger verständlich eingeschätzt. Die Blickdaten ergaben an solchen Textstellen Maxima in der Wahrnehmung, d. h. viele Schülerinnen und Schüler haben diese Textstellen wiederholt gelesen. Mit Hilfe der Blickbewegungsmessung lassen sich demnach Physiktexte finden, mit denen sich Schülerinnen und Schüler intensiv auseinandersetzen. Dies kann auf Verständlichkeitsprobleme hindeuten, was zur Optimierung von Physiktexten beitragen kann.