Arthur Werner - Berlins Oberbürgermeister in der Stunde Null
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Am 8. Mai 1945 wurde in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation durch Vertreter des deutschen Oberkommandos in Anwesenheit aller vier Siegermächte, der Alliierten unterzeichnet. Nach der vernichtenden Niederlage Deutschlands lag die Staatsgewalt nun in den Händen der Sieger. Wie überall im besetzten Deutschland setzten die Sieger zur Verwaltung der Städte Bürgermeister und Oberbürgermeister ein. In Berlin wurde – auf Vorschlag eines ehemaligen Schülers und Empfehlung der „Gruppe Ulbricht” – der ehemalige Leiter einer privaten Bauschule, der bereits achtundsechzigjährige promovierte Bauingenieur und parteilose Antifaschist Arthur Werner durch den Stadtkommandanten Bersarin zum Oberbürgermeister der Stadt Berlin ernannt. Werner erklärte seine Einwilligung, und war stolz, in dieser schweren Zeit des Wiederaufbaus seiner zerstörten, fast todgeweihten Vaterstadt dienen zu können und machte sich auftragsgemäß schon am folgenden Tag mit den anderen für den Magistrat vorgesehenen Amtskollegen an die Arbeit. Diesem neu ernannten Magistrat gehörten Antifaschisten, ehemalige Kommunisten, Sozialdemokraten, parteilose und auch bürgerliche Fachleute an. Auf der feierlichen Amtseinführung am 19. Mai 1945 formulierte Arthur Werner als wichtigste Aufgabe des neuen Magistrats, Berlin aus „einer Stadt der Zerstörung“ zu „einer Stadt der Arbeit und des Fortschritts“ machen zu wollen. Arthur Werner und zahlreiche Magistratsmitglieder haben sich mit ihrem Wirken bleibende Verdienste um die Stadt Berlin und ihre Bewohner erworben. Sie legten mit ihrer Arbeit die Grundlage dafür, dass Berlin nicht im Chaos unterging und die Bewohner wieder Lebensmut fassen konnten. Lutz Heuer setzt diesen Menschen mit dieser Buch ein kleines Denkmal. Leider ist bis heute eine offizielle Würdigung der Tätigkeit Arthur Werners in dieser schweren Zeit durch seine Vaterstadt Berlin ausgeblieben.