Mit Jünger ein' Joint aufm Sofa, auf dem schon Goebbels saß
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Im Herbst 2010 erteilte der Verlag dem Frankfurter Schriftsteller Jürgen Roth den Auftrag, die Lebenserinnerungen des bereits schwer erkrankten Peter O. Chotjewitz auf dessen Wunsch hin aufzuzeichnen, zu redigieren und herauszugeben. Aus mehr als 60 Stunden der so aufgezeichneten Schilderungen entstand im Laufe der folgenden Monate dieses Buch. Die Transkriptionen hatte Peter O. Chotjewitz vor seinem Tod im Dezember 2010 noch gegengelesen und korrigiert. Über das Projekt sagte er in einem letzten Interview (mit Florian Neuner): 'Ich habe eine ›Éducation sentimentale‹ geschrieben, eine Darstellung, wie Gefühle – meine Gefühle – im Laufe der Jahrzehnte mich verändert haben. Wie sie entstanden sind, worauf sie gerichtet waren und welchen ›impact‹ sie dann gehabt haben. Es ist auch ein Buch ein wenig über das Kiffen und das Saufen, weil logischerweise da auch ein großer Teil der Gefühle entstanden ist und auch wiederum reinvestiert worden ist.' In den Aufzeichungen selbst hinterließ er den späteren Lesern: 'Ihr werdet, falls Ihr mal meine Bücher lesen solltet, feststellen, daß sich vieles, was ich geschrieben habe, in irgendeiner Weise aus meiner Biographie ableitet. Das braucht deshalb nicht zu stimmen, es stimmt fast nie, daß sich die Dinge so ereignet haben, wie ich sie dargestellt habe, oder daß sie sich überhaupt ereignet haben, aber der biographische Bezug wäre sehr häufig feststellbar, wenn Ihr mein Leben in jeder Sekunde kennen würdet.' Die Lebenserinnerungen von Peter O. Chotjewitz sind gleichzeitig eine Schilderung der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland aus der besonderen Perspektive des vielseitigen Autors, engagierten Anwalts, politischen Schriftstellers und parteiergreifenden Zeitzeugen. Einmalig sind die Schilderungen und Beurteilungen des bundesrepublikanischen Kulturbetriebs, wie er ihn aus der ersten Reihe der Ereignisse heraus kennengelernt hat.