Die Inschrift der Mutter
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Das Buch von Bernard Bail stellt eine bedeutsame Erweiterung des Rahmens der analytischen Beobachtung dar. Die Bedeutung des Unbewussten wird nicht nur auf den biografischen Raum nach der Geburt bezogen, sondern in gleicher Weise auch auf die vorgeburtliche Lebenszeit. Bisher war bekannt, dass sich unbewusste Konfliktdynamik in den Eltern über die elterliche Beziehung dem Erleben des Kindes vermitteln und dies tiefgreifend beeinflussen kann. Die besondere Dramatik liegt dabei darin, dass es sich um einen unbewussten Transfer von Konfliktdynamik handelt, dem das Kind ausgesetzt ist. Das gilt nun, wie die Analysen von Bernard Bail zeigen, in noch stärkerer Weise für das werdende Kind vor der Geburt, das einem solchen Transfer ausgeliefert ist. Bail spricht von einer „Prägung durch das Unbewusste der Mutter“, wobei eben die in ihr abgespaltenen „unerträglich schmerzlichen und ungelösten Gefühle“ psychodynamisch besonders bedeutsam sind. Bail gelingt es, in sorgfältigen Traumanalysen den seelischen Nachhall dieses Geschehens nachzuweisen.