Thomas Mann und der französische Zeitgeist der zwanziger Jahre
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Die Beziehungen Thomas Manns zu Frankreich sind noch weitgehend unerforscht. Unbekannt geblieben ist der Aufsatz von Georges Guy-Grand „Les conditions du , rapprochement‘“, 1921 über die Betrachtungen eines Unpolitischen, der in den Anmerkungen in Thomas Manns Tagebuch I als „nicht nachweisbar“ bezeichnet wird. Der Beitrag von Guy-Grand ist Gegenstand des ersten Artikels. Der Staatsphilosoph Joseph des Maistre ist ein bei uns weitgehend unbekannter Autor. In Frankreich, wo man sich immer mit ihm befasste, erlebt er seit einigen Jahren eine Renaissance. Hier, im zweiten Beitrag, geht es um die Frage, „ob der deutsche Autor den savoyischen Denker [Maistre] gelesen hat“, oder ob man sich mit dicken Anstreichungen durch Thomas Mann bei Brandes begnügte. Der dritte Teil betrifft die Rezeption Thomas Manns in Frankreich, und zwar in den zwanziger Jahren. Auffallend ist die Einstellung der französischen Rechten, die seine politische Wandlung als nicht glaubwürdig abtut, und die Haltung Thomas Manns dem Osten gegenüber betont, als Thomas Mann diese Phase längst abgetan hatte. Dabei fallen Ernest Seillière und Henri Massis Manipulationen seiner Aufsätze und Reden auf, die ihnen einen gegenteiligen Sinn unterstellen. So wird zum Beispiel eine für Frankreich positive Feststellung in ihr Gegenteil verfälscht, so dass die Absicht eines Angriffs herauszulesen ist.